Chronik der Feuerwehr Krustetten
Auf dieser Seite möchten wir Ihnen die Geschichte der Feuerwehr Krustetten näher bringen. Neben der folgenden Kurzchronik und zahlreichen Fotos finden Sie am Seitenende die bisher erschienenen Festschriften aus den Jahren 1995 und 2010 mit umfangreichen Informationen.
Von der Gründung bis zum ersten Weltkrieg (1895-1918)
Die Freiwillige Feuerwehr Krustetten wurde am 17. April 1895 im Zuge ihrer Gründungsversammlung gegründet. Am 17. August 1895 erfolgte die offizielle Aufnahme in den Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverband und am 25. August wurde schließlich das Gründungsfest mit Spritzenweihe durchgeführt. Es handelte sich um einer vierrädrige Saugspritze der Firma Hausmann.
Hauptmann bei der Gründung war Johann Fink, sein Stellvertreter Franz Fischer.
1896 wurde der Beschluss zum Bau eines Spritzenhauses gefasst. Es ist nicht genau überliefert wann dieses fertiggestellt wurde, jedenfalls wurde es aber bereits 1901 erweitert.
1914 erfolgte die Anschaffung eines Hydrophors von der Firma Rosenbauer, der bis heute im Besitz der Feuerwehr ist und in den 1990er Jahren restauriert wurde.
Die Zwischenkriegszeit (1919-1938)
1925 wurde ein Federwagen von Anton Schallaun angekauft und zum Mannschaftswagen umgebaut
1927 erfolgte die Regelung der Feuerwehrbespannung. Diese wurde auf die Fuhrwerksbesitzer Fink, Prohaska und Brantner aufgeteilt.
1929 begann die Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz. 4 Mann wurden im Sanitätsdienst ausgebildet und legten die Prüfung ab.
1934 wurde die handbetriebene Druckspritze nochmals repariert, man bereitete sich aber bereits auf die Anschaffung einer Motorspritze vor, für die aber noch zu wenig Geldmittel vorhanden war. So wurden die Mitgliedskarten für die unterstützenden Mitglieder eingeführt und regelmäßig Mitgliedsbeiträge eingesammelt. Eine Tradition die heute noch so besteht. Auch wurde 1938 erstmals eine Weinkost - der Vorläifer des heutigen Feuerwehrfestes - durchgeführt.
Der zweite Weltkrieg (1939-1945)
Im Jahr 1939 wurden alle Freiwilligen Feuerwehren aufgelöst und in die sogenannte Hilfspolizei integriert. Bei der Feuerwehr Krustetten war dies per 1.12.1939 der Fall. Das Vereinsvermögen ging in das Gemeindeeigentum über, die es für Feuerwehrzwecke zu verwenden hatte. Johann Fürlinger besuchte einen Führerkurs in Wr. Neustadt und wurde daraufhin zum Truppenführer ernannt.
Das Spritzenhaus wurde vorübergehend als Munitionsdepot verwendet. 1942 wurde die lang ersehnte Motorspritze angeschafft, 1944 schließlich auch ein Anhänger zum Transport dieser.
Durch das Fehler der Männer aufgrund des Kriegsdienstes wurden 1944 auch erstmals Frauen aufgenommen.
1945 bis 1970
1945 wurde die erst kurz zuvor angekaufte Motorspritze durch die sowjetischen Besatzungstruppen verschleppt und mit einem Schiff außer Landes gebracht, wie aus einem Schreiben der Bezirkshauptmannschaft aus dem Jahr 1955 hervorgeht.
1947 konnte eine neue Motorspritze Typ RW80 von der Firma Rosenbauer angekauft, die sich heute noch im Besitz der Feuerwehr befindet.
1949 wurden die Feuerwehren wieder als Vereine, wie vor dem Krieg, organisiert. Auch die sogenannte “Feuerwache”, ein Wachdienst von 21:00 bis 03:00 Uhr, wurde wieder eingeführt. Die Überwachung dieses Diensttes erfolgte durch Bürgermeister und Feuerwehrkommandant.
Ab 1951 wurden Feuerwehrkirtage veranstaltet und mit dem Erlöse dieser Veranstaltungen unter anderem eine Sirene angeschafft sowie ein Schlauchturm errichtet. Der Löschwasserteich neben dem Feuerwehrhaus wurde eingefasst und darüber das Gemeindehaus errichtet.
Ein gebrauchter Tragkraftspritzenwagen wurde 1966 von der Feuerwehr Hausenbach angekauft, der Mannschaft und Gerät transportieren konnte.
Im Jahr 1969 wurde das Niederösterreichische Feuerwehrgesetz verabschiedet und die Feuerwehren in “Körperschaften öffentlichen Rechts” umgewandelt sowie in das Feuerwehrregister eingetragen.
1971 bis 1990
1973 wurde eine zweite Tragkraftspritze Rosenbauer VW Automatik angeschafft, die bis 2013 zuverlässig im Einsatz stand und schließlich einige Jahre später an eine Feuerwehr in der Ukraine gespendet wurde.
1979 konnte ein Kleinlöschfahrzeug angeschafft werden und die Feuerwehr Krustetten stieg endlich zur motorisierten Feuerwehr auf. In den folgenden Jahren wurden unter anderem ein Greifzug, eine Tauchpumpe, eine Schaumausrüstung sowie die ersten Funkgeräte angeschafft.
1985 wurden ein gebrauchter Land Rover vom Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverband angekauft und als Mannschaftstransportfahrzeug verwendet.
1988 vervollständigten 3 Atemschutzgeräte die Ausrüstung der Feuerwehr. Die Ausbildung der dafür erforderlichen Atemschutzgeräteträger hatte bereits einige Jahren davor begonnen.
1991 bis heute
Da das alte Feuerwehrhaus aus allen Nähten platzte wurde bereits längere Zeit über einen Neubau diskutiert. Nachdem 1988 bereits ein benachbartes Grundstück angekauft und 1990 ein Grundsatzbeschluss gefasst wurde, konnte 1993 schließlich mit dem Abriss des alten Hauses und dem Neubau begonnen werden. Ende 1994 konnte nach über 2500 Arbeitsstunden das Haus provisorisch bezogen werden.
Pünktlich zum 100-Jahre-Jubiläum im Jahr 1995 erfolgte am 3.September 1995 die offizielle Eröffnung mit der Segnung durch Pater Udo Fischer. In den folgenden Jahren konnte auch noch der Ausbau des Dachgeschosses abgeschlossen werden.
Im Jahr 1996 gründete Josef Böck die Feuerwehrjugendgruppe und startete damit eine Erfolgsgeschichte. Mittlerweile entstammt ein Großteil der Aktivmannschaft aus der Feuerwehrjugend.
1997 brannte das größte Objekt des Ortes, eine Obstlagerhalle, vollständig ab und sorgte für den bis heute größten Feuerwehreinsatz in Krustetten. Bei diesem Brand stellte sich die Löschwasserversorgung erneut als unzureichend heraus, sodass schließlich das erste gebrauchte Tanklöschfahrzeug angeschafft wurde. Dieses Fahrzeug musste 2003 wegen technischer Mängel erneut durch ein gebrauchtes Tanklöschfahrzeug, diesmal angekauft von der Berufsfeuerwehr Wien, ersetzt werden. Im Zuge dessen wurde auch umfangreiche technische Ausrüstung wie Hebekissen oder eine Seilwinde angeschafft.
Ein weiterer Schwerpunkt in den frühen 2000er Jahren war der Ankauf zeitgemäßer persönlicher Schutzausrüstung wie Helme oder Einsatzjacken.
2010 wurde nach 2-jährige Planungs- und Anschaffungsphase ein neues Tanklöschfahrzeug von der Firma Rosenbauer angekauft. Die erfolgreichen Feuerwehrfeste der letzten Jahre hatten dies nun endlich auch finanziell möglich gemacht.
Das altersschwache Kleinlöschfahrzeug wurde 2010 durch ein Gebrauchtfahrzeug von der Betriebsfeuerwehr Kraftwerk Dürnrohr ersetzt. Im Jahr 2016 konnte dieses Fahrzeug dann durch ein neues, multifunktionelles Versorgungsfahrzeug ersetzt werden.
















